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Karriere

Potentiale nutzen, Talente & Karrieren fördern: Neue Wege gegen den Fachkräftemangel

23. August 2018

Wie man der digitalen Transformation begegnen kann

Warum Deutschland dringend auch Quereinsteigern einen Weg in die Digitalwirtschaft eröffnen sollte 

von Dalia Das, Gründerin und CEO von neue fische

Ein elementarer Schlüssel zur Bewältigung der digitalen Transformation liegt in der Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter. Der Branchenverband BITKOM vermeldete im Herbst letzten Jahres, dass rund 55.000 IT-Jobs nicht besetzt werden, weil entsprechende Spezialisten fehlen. Das sind rund acht Prozent mehr als noch 2016. Es steht zu befürchten, dass sich dieser Trend verfestigen wird. Denn dem gegenüber stehen sinkende Studierendenzahlen im Bereich Informatik: Mit 37.400 Studenten nahmen 2017 4,1 Prozent weniger Menschen ein Studium der Informatik auf als noch ein Jahr zuvor.

Fachkräftemangel ist ein anderes Wort für ausgebremste digitale Transformation

Die Folgen sind schon heute sichtbar. Bereits jetzt findet jedes fünfte Unternehmen kein geeignetes Personal und kann die digitale Transformation nicht schnell genug vorantreiben, ermittelte die Unternehmensberatung Ernst & Young kürzlich durch eine Befragung von über 3.000 Unternehmen in Deutschland. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt der Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft in einer Befragung unter 2.000 Mittelständlern: Der Mangel an digitalen Fachkräften ist der wichtigste Grund für den fehlenden Ausbau des digitalen Geschäfts. Die Notwendigkeit der digitalen Transformation hat branchenübergreifend beinahe alle Unternehmen erreicht.

Warum Fachkräftemangel entsteht und wohin er führt

In Deutschland gehen Fachkräftemangel und eine schleppende digitale Transformation Hand in Hand. Lassen wir diese Entwicklung so weiter laufen, dann führt sie die Industrienation Deutschland aufs Abstellgleis. Vielfach wird auf die fehlende Förderung von jungen Menschen und insbesondere von Frauen im Kindesalter verwiesen. Ohne Zweifel, man sollte Kinder frühzeitig für digitale Technologien begeistern und spätestens am Ende ihrer Grundschulzeit an das Programmieren heranführen – und ja, dies gilt gerade auch für Mädchen, denn diesen mangelt es oft an entsprechenden weiblichen Vorbildern. Aber es reicht nicht, die Schuld auf die Bildungspolitik zu schieben und auf die jungen Talente von übermorgen zu warten. Wir müssen jetzt Talente entdecken und Karrieren fördern! Wir haben die Potenziale, beispielsweise die von Absolventen der Geisteswissenschaften, Studienabbrechern und Quereinsteigern aus anderen Berufen. Hinsichtlich der Ausbildung sind schlicht Kreativität und neue Konzepte gefragt, um konstruktive Wege aus dem Fachkräftemangel zu ebnen.

Eine Strategie gegen Fachkräftemangel: Kreativität und Rockstarimage statt verstaubter Lehrbuchkultur

Denn: Beharrlich hält sich die Auffassung, dass Coden oder Webentwicklung eine trockene Angelegenheit mit wenig Spaß bei noch weniger Gestaltungsmöglichkeiten ist. Ein Irrglaube! Geschuldet der Tatsache, dass der Informatikunterricht (egal ob in Schule oder Weiterbildung) sich viel zu oft noch immer an überholten Lehrbüchern orientiert. Ein Blick in die Lehrpläne verschiedener Anbieter zeigt ebenfalls: hoffnungslos veraltet! Auch die Lehrmethoden sind oftmals nicht mehr zeitgemäß: Man hält sich wochenlang mit Grundlagen und Einführungsveranstaltungen auf, statt konkrete Anwendungsfälle zu simulieren und den Schülern einfach zu zeigen, wie sie ihre eigene Website oder ein Computerspiel programmieren können. In unseren 3-monatigen Coding-Bootcamps nach amerikanischem Vorbild bemühen wir uns, diesem Spagat zwischen Theorie und Praxis gerecht zu werden. Bei uns darf Lernen auch Spaß machen.

Ausbildungsformate, Ansprache, Kultur und Karriere-Perspektiven zielen zu häufig auf die männliche Mehrheit und kaum auf Frauen ab

Allerdings hört man immer wieder: Es gibt insgesamt zu wenige Bewerbungen. Es gibt auch viel zu wenig weibliche Bewerbungen, die den zahlreichen unbesetzten Stellen der Branche gegenüberstehen. Aber wenn in den USA allein in 2017 mehr als 10.000 Frauen ein Bootcamp erfolgreich absolviert haben, haben wir es denn dann wirklich mit einem Mangel an Interesse, Neigung oder sogar Fähigkeiten seitens Frauen zu tun? Ist Deutschland mal wieder ganz anders als andere Länder? Ganz sicher nicht, und das können wir aus eigener Erfahrung sagen: Mehr als die Hälfte der über 200 Bewerbungen, die wir für unsere 15 Plätze im ersten Bootcamp erhalten haben, kamen von Frauen, und ich als Gründerin bin durchaus stolz darauf, dass wir auch 60% der Plätze an Frauen vergeben konnten. Dabei haben wir uns keine Quote gesetzt – unser Auswahlverfahren, das aus einem mehrstufigen persönlichen Interview und einer Coding-Übung besteht, ist gender-neutral; auch ist die Teilnahme nicht nur für erfolgreiche Absolventen eines Hochschulstudiums, sondern eben auch für Quereinsteiger offen. 

Gesucht: Diversity! Fair, transparent und geschlechtsneutral: Das digitale Gesellenstück.

Angesichts des hohen Bedarfs an digitalen Fachkräften öffnen sich auch hierzulande Unternehmen für männliche und weibliche Bewerberprofile abseits der Norm – und schließen sich damit einem Trend an, der in Großbritannien und den USA schon weiter vorangeschritten ist. Aber: Diversity muss bewertbar sein. Doch statt Notenspiegel und abgefragtem Wissen zählt für uns die Motivation und die Fähigkeit, in kurzer Zeit eine steile Lernkurve hinzulegen. Es zählt nicht der formale Abschluss, sondern das Können: das, was er oder sie in der Lage ist, in der Karriere konkret umzusetzen. Die Bewertung tatsächlicher Arbeitsqualität wird stärker gewichtet werden als die Erfüllung formaler Kriterien wie zum Beispiel ein abgeschlossenes Studium. Dieses „skill-based-hiring“ fördert Diversity. Ernst & Young vermeldete im Frühjahr, dass sie mittels dieses Prozesses ihre Diversity-Quote bei Neueinstellungen um 10 Prozent erhöhen konnte, denn durch hohe formale Kriterien grenzte das Unternehmen zu viele talentierte und motivierte Quereinsteiger aus. Am Ende sind es doch die tatsächlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter, die über den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens mehr entscheiden als ihre Abschlüsse.

Diesen Trend unterstützen wir, weil er in unseren Augen auch ein Teil der Lösung ist, wenn wir dem Fachkräftemangel konstruktiv begegnen wollen. Bei uns reflektiert dieses Denken das „Digitale Gesellenstück“. Eine Arbeitsprobe, die auf beeindruckend anfassbare Weise die Bereitschaft zu lernen, das tatsächliche Können, das Handwerk, sichtbar macht. Fast alle unsere Absolventen konnten bereits innerhalb des ersten Monats nach Beendigung des Bootcamps ihre Karriere als Webentwickler*in mit Festanstellung beginnen. Unser Ansatz, neue Potenziale für die Digitale Transformation in Deutschland nutzbar zu machen, Bildung zu innovieren und näher an den Arbeitsmarkt anzuknüpfen, macht hoffentlich Schule und inspiriert noch viele weitere Menschen an diesem Strang mitzuziehen.


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