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Webentwicklung: Der Männerberuf wird für Frauen immer interessanter

31. Mai 2018

Dalia Das
Männerdomäne oder Zukunft für Frauen? Dalia Das spricht über mehr Frauen im Web Development!

Webentwicklung: Der Männerberuf wird für Frauen immer interessanter

Männerdomäne oder Zukunft für Frauen?

Nach wie vor sind Programmieren und Webdesign traditionell eine Domäne der Männer. Das habe ich oft gehört und noch öfter gelesen. Und die Zahlen sprechen ja auch (noch) eine eindeutige Sprache. Der Branchenverband BITKOM vermeldet, dass rund 55.000 IT-Jobs nicht besetzt werden, weil entsprechende Spezialisten fehlen. Das sind rund 8% mehr als im vorangegangenen Betrachtungszeitraum. Fakt ist, dass die Studierendenzahlen im Bereich Informatik sinken, nämlich um 4,1 Prozent im Jahr 2017. Die Zahl der Studienanfängerinnen ging sogar um 8,8 Prozent zurück. Warum das so ist, darüber gehen die Meinungen allerdings weit auseinander.

Webentwicklung für Frauen: Passende Ausbildungs- und Einstiegsmöglichkeiten gesucht

Meiner Meinung nach liegt einer der wesentlichen Gründe für die noch unterrepräsentierte Zahl qualifizierter Frauen im Bereich Webentwicklung an den fehlenden Einstiegsmöglich-keiten in dieses Berufsfeld. Ausbildungsart, Ansprache und Perspektiven zielen allzu häufig auf die männliche Mehrheit und kaum auf Frauen ab. Daraus vorschnell einen grundsätzlichen Mangel an Neigungen oder sogar Fähigkeiten rückzuschließen, ist in meinen Augen schlichtweg falsch und greift viel zu kurz. Dieser Irrglaube ist meiner Meinung nach in erster Linie der Tatsache geschuldet, dass der Informatikunterricht (egal ob in Schule oder Weiterbildung) sich viel zu oft noch immer an Lehrbüchern orientiert. Ein Blick in die Lehrpläne verschiedener Weiterbildungsanbieter zeigt außerdem: hoffnungslos veraltet! Auch die Lehrmethoden sind vielfach nicht mehr zeitgemäß: Man hält sich wochenlang mit  Grundlagen und Einführungsveranstaltungen auf, statt konkrete Anwendungsfälle zu simulieren und den Schülern einfach zu zeigen, wie sie ihre eigene Website oder ein Computerspiel programmieren können. In unseren 3-monatigen Coding Bootcamps nach amerikanischem Vorbild bemühen wir uns diesem Spagat zwischen Theorie und Praxis gerecht zu werden. Schnelle, sichtbare Erfolge sollen bei uns an der Tagesordnung sein. Kurze, knackige Theorieeinheiten wechseln sich in kurzen Abständen mit praktischen Aufgabenstellungen ab. Deshalb bringt die Weiterbildung zum Webentwickler in den Coding Bootcamps von neuefische – School and Pool for Digital Talent neben harter Arbeit (und ich meine wirklich harte Arbeit, die je nach persönlichem Anspruch auch deutlich über die reine Präsenzzeit im Klassenraum hinaus gehen kann) auch Spaß. 

Insbesondere Frauen den Weg in digitale Berufe ebnen

Mit neuefische möchte ich ganz besonders Frauen den Weg in digitale Berufe ermöglichen. „Gerade Frauen wollen schnelle Ergebnisse sehen. Deshalb fangen viele gar nicht erst mit dem Programmieren an, weil die Einstiegshürde für Erfolgserlebnisse hoch scheint. Wenn sie die einmal genommen haben, sind Frauen tolle Entwicklerinnen“ – sagte Sebastian Betz von unserem Unternehmenspartner ABOUT YOU in einem Interview mit der ZEIT. Die Perspektiven für Frauen in digitalen Berufen waren nie besser als heute. Aktuell gibt es viel zu wenig (weibliche) Bewerbungen, die über die klassischen Ausbildungswege, zum Beispiel über ein Studium der Informatik oder eine Ausbildung zum Fachinformatiker, in die Branche strömen. Um der steigenden Nachfrage im Bereich der Digitalwirtschaft gerecht werden zu können, braucht es neue, motivierte und qualifizierte Leute. Aber: der Ruf nach einer verbesserten schulischen Bildung reicht aus meiner Sicht längst nicht aus, um kurz- und mittelfristig eine Lösung für den deutschen Fachkräftemangel zu finden. Vielmehr muss Deutschland das Potential von Studienabbrechern, Quereinsteigern und eben auch Frauen jetzt und heute nutzbar machen, um die digitale Transformation in Deutschland nicht weiter auszubremsen. Jedes 5. Unternehmen fände kein geeignetes Personal und könne so die Digitalisierung nicht schnell genug vorantreiben, ermittelte E&Y kürzlich durch eine Befragung von über 3.000 Unternehmen in Deutschland.

Weibliche Webdeveloper gesucht 

Ich bin davon überzeugt, dass wir uns bald von der digitalen Männerdomäne verabschieden werden, denn der digitale Wandel braucht motivierte und gut ausgebildete Frauen. Für mich ist das Ansporn und Lebensaufgabe zugleich. Mehr als die Hälfte der über 200 Bewerbungen, die wir für unsere 15 Plätze im Bootcamp erhalten haben, kamen von Frauen, und ich als Gründerin bin auch persönlich stolz darauf, dass wir auch 60% der Plätz an Frauen vergeben konnten. Dabei haben wir uns keine Quote gesetzt. Positiver Nebeneffekt: Kultur und Miteinander in unseren Bootcamps werden durch das Arbeiten in gemischten Teams gestärkt – und das erhöht den Teamspirit - und gefällt auch den männlichen Teilnehmern. Ob es uns im nächsten Kurs gelingt, wieder rund die Hälfte unserer Plätze mit talentierten und motivierten Frauen zu besetzen, bleibt abzuwarten. Aber: wir haben bereits einige Bewerbungen von Frauen erhalten und freuen uns auf unsere nächste Runde Auswahlgespräche.  Viele Unternehmen suchen auch speziell nach weiblichen IT-Mitarbeitern -  finden sie aber nicht. Warum gerade Frauen gesucht werden? Frauen gelten als strukturiert, diszipliniert und kommunikationsstark und sind gerade im Handel auch bei Simulation und Entwicklung von Kaufprozessen von hohem Wert: „80%  unserer Unique User sind Frauen – mit mehr Frauen in unseren Entwicklungsteams könnten wir unsere Shops noch viel enger an den tatschlichen Bedürfnissen unserer Käuferinnen ausrichten“,erzählte uns eine (männliche) Führungskraft eines großen deutschen Online- Unternehmens bei einem Besuch auf unserem Campus in Hamburg.

Berufliche Chance zum Quereinstieg, besonders für Frauen - auch nach der Elternzeit  

Ich bin davon überzeugt, dass unser Bootcamp auch für Frauen interessant ist, die nach der Elternzeit einen beruflichen Neustart anstreben. Wir bieten die Möglichkeit, in kurzer Zeit und mit geringem Gehaltsausfall beruflich (neu) zu starten. Wir sind stolz darauf und werten es als gutes Zeichen, dass die Hälfte der Teilnehmer unseres ersten Bootcamps Frauen sind. Was sie alle hier mitnehmen, ist die Gewissheit, dass Webentwicklung keine Männerdomäne bleiben muss. Es ist erlernbar, jeder kann einsteigen und sich weiterentwickeln, wenn er das Prinzip erst einmal verstanden hat. Und die beruflichen Perspektiven sind – für Männer und Frauen gleichermaßen – exzellent.

Fair, transparent und geschlechtsneutral: Das digitale Gesellenstück  

Angesichts des hohen Bedarfs an digitalen Fachkräften öffnen sich auch Unternehmen hierzulande für männliche und weibliche Bewerberprofile abseits der Norm – und schließen sich damit einem Trend an, der in Großbritannien und den USA schon weiter vorangeschritten ist. Beim „skill-based-hiring“ soll Diversity gefördert und die Bewertung tatsächlicher Arbeitsqualität stärker gewichtet werden, als die Erfüllung formaler Kriterien wie ein abgeschlossenen Studium. Die Unternehmensberatung E&Y vermeldete kürzlich, dass sie mittels dieses Prozesses ihre Diversity-Quote bei Neueinstelllungen um 10% erhöhen konnte – zu hohe formale Kriterien grenzten, so das Unternehmen zu viele talentierte und motivierte Quereinsteiger aus. Und am Ende sind es doch die tatsächlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter, die über den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen entscheiden. Weil wir diesen Trend unterstützen und auch in Deutschland voranbringen wollen, erhalten unsere Absolventen neben ihrem Zertifikat auch ihr eigenes digitales Gesellenstück. So können sie neben der Tatsache, dass sie es durch unseren aufwendigen Bewerbungsprozess geschafft haben (Motivation, Analytik), das harte Training nicht abgebrochen haben (Lernfähigkeit, Disziplin),auch eine Arbeitsprobe vorweisen, die das praktische Können und nicht das theoretische Wissen des Bewerbers in den Vordergrund stellt und die Beurteilung des Könnens für potentielle Arbeitgeber transparenter macht. Wie eben im Handwerk, das wir lieben und dessen Prinzipien wir in die digitale Welt übersetzt haben.  


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