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Erfahrungsberichte

Unser Schwarm: Für Lena war das Bootcamp die Chance, international zu arbeiten!

21. Juli 2021

alumni lena kastenmeier web development
Lena hatte den Wunsch, international zu arbeiten. Nach ihrem Abschluss arbeitet sie jetzt in Amsterdam!

Unser Schwarm Lena Kastenmeier: "neue fische war meine Chance, international zu arbeiten"

"Ich wäre nie auf die Idee gekommen, Informatik zu studieren"

Unsere Absolventin Lena hatte den Wunsch nach ihrem Bootcamp in einem internationalen Umfeld zu arbeiten. Gesagt, getan! Nach ihrem erfolgreichen Abschluss im März 2020 ist sie bei "dentsu international" in Amsterdam eingestiegen und arbeitet dort jetzt als Junior Frontend Developerin.

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Nach dem Abitur studierte ich Kulturwissenschaften in Saarbrücken. Weder zu diesem Zeitpunkt noch beim späteren Masterstudiengang in Leipzig war Informatik eine Option. Dies lag nicht nur an mir, sondern ist sicherlich auch darin begründet, dass Frauen nach wie vor zu wenig ermutigt werden, in diese Richtung zu denken.

Medien und Kommunikation waren nicht nur der Schwerpunkt meines Studiums, sondern auch der Bereich, in dem ich meine berufliche Zukunft sah. Ein Praktikum bei Leipzig Tourismus, dem Unternehmen, das für das Stadtmarketing verantwortlich ist, war mein Einstieg. Ich wurde als Social Media Managerin fester Bestandteil des Online-Teams.

Der Aha-Moment 

Neben dem Management der Social-Media-Aktivitäten durfte ich als Teil des Teams den Relaunch der Homepage begleiten. Das war mein Aha-Moment. Durch die Zusammenarbeit mit den Web-Entwicklern einer externen Agentur bekam ich einen ersten Einblick in meinen heutigen Beruf und mir wurde klar, wie sehr es mich reizte, selbst Webseiten zu bauen. Gerne war ich Teil des Tourismusmarketings, aber Social Media fühlte sich für mich noch nicht wie das Ende des Weges an. Diese Erkenntnis und die glückliche Tatsache, dass meine gesammelten Berufserfahrungen eine sehr gute Ausgangssituation für einen Jobwechsel waren, nutzte ich, um mir gemeinsam mit meinem Freund einen Traum zu erfüllen.  

Neun Monate Südostasien waren der Wendepunkt

Alle Zelte abbrechen und durch Südostasien reisen? Klingt wie im Film. Doch genau das brauchte ich. Meinem Freund, der Franzose ist, und mir war klar, dass Leipzig nicht die passenden beruflichen Perspektiven bereithielt. Deshalb nutzten wir die Gunst der Stunde – jetzt oder nie!

Während der Reise begannen wir, Zukunftspläne zu schmieden. Da ich immer noch im Kopf hatte, weiter im Onlinemarketing zu arbeiten, beschränkte sich die Jobsuche auf deutsche Metropolen mit internationalen Konzernen, die für meinen Freund als Arbeitgeber in Frage kamen. Am Ende unserer Reise brachte ein Tag in Bangkok eine vollkommen neue Perspektive. Während wir das Internet nach passenden Joboptionen durchforsteten, um erste Bewerbungen auf den Weg zu bringen, stolperte ich über die Idee von neue fische. Lernen im Bootcamp war das, wonach ich gesucht hatte. Sofort wusste ich, dass ich nicht auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber, sondern nach einem anderen Karriereweg bin. 

Frauen sind in der IT unterrepräsentiert 

Mit der Perspektive Bootcamp war der Knoten in meinem Kopf geplatzt. Die Arbeit an der Homepage für das Tourismusmarketing in Leipzig hatte mir gezeigt, dass ich mit meinem geisteswissenschaftlichen Studium eine Berufsoption übersehen hatte. Bei der Wahl meines Studiums hatte sich das Klischee schon lange in meinem Unterbewusstsein festgesetzt, dass Informatik und der Umgang mit Technik nichts für mich sind. Für mich ist das auch ein feministischer Aspekt meiner Karriere, denn Frauen sind im Web Development nach wie vor unterrepräsentiert. Das liegt nicht zuletzt an der Tatsache, dass Frauen nicht an Ihre Fähigkeiten glauben und sich noch zu selten für ein Informatik-Studium entscheiden. Mit Ende 20 und meiner gesammelten Berufserfahrung sah ich das anders. Trotzdem kam es für mich nicht in Frage, zu studieren, um danach bei null anzufangen. Die Idee des Bootcamps war meine Chance, auch ohne Studium eine Karriere als Webdeveloperin zu starten. Ein zweiter Karriereweg – ohne die zeitaufwendige Ausfahrt Studium.

Zurück in Deutschland ging alles schnell. Anstatt um einen Job bewarb ich mich um einen Platz im Bootcamp für Web Development bei neue fische. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl. Die ersten Gespräche mit Gründerin Dalia Das bestärkten mich weiter. Dalia ist es ein besonderes Anliegen, Frauen zu ermutigen, den Quereinstieg in die Branche zu wagen. Vor allem Frauen mit Berufserfahrung entdecken immer öfter das Interesse und Ihr Talent für das Programmieren. Im August 2019 wurde ich Teil des ersten Bootcamps, das am neuen Standort Köln startete. Für diese Chance zog ich kurzerhand mit Sack und Pack für 3 Monate in die Metropole am Rhein.

Fokussiertes Arbeiten mit Aufbruchstimmung

Das Bootcamp erinnert mich im besten Sinne an meine Abizeit. Es herrschte Aufbruchstimmung. Wir waren eine Gruppe, in der jeder einen anderen Werdegang hatte, aber wir hatten ein gemeinsames Ziel und daraus entstand eine unglaubliche Dynamik. Denke ich heute an das Bootcamp, merke ich noch immer, wie intensiv die Zeit in vielerlei Hinsicht war. Zwölf Wochen verdichtetes Lernen forderten mich sehr. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl aufgeben zu wollen. Jede Frustration beim Coden war eine kleine Sprosse auf der Leiter zum Ziel und machte am Ende umso mehr stolz es geschafft zu haben. 

Ich habe mich zwölf Wochen nur auf das Programmieren konzentriert, denn in einem Bootcamp gilt es, viel Stoff in kurzer Zeit nicht nur zu lernen, sondern, das ist noch viel wichtiger, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Bei neue fische wird klar vermittelt: Erfolgreiche Programmierer zeichnen sich durch Teamwork aus. Das hat den positiven Effekt, dass der Kurs noch enger zusammenrückt und wir automatisch Arbeitsabläufe und Techniken gelernt haben, die heute selbstverständlich zu meinem Berufsalltag gehören. Als Team lernten wir, dass Programmieren bedeutet, Probleme zu lösen. Wir haben begriffen, diese tägliche Herausforderung der Kern unseres Jobs ist. 

Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist die Herangehensweise. Unser Coach Leon - ein echter Profi mit über 10 Jahren Erfahrung in der Webentwicklung - hat uns von Anfang an erklärt was wir tun können, wenn wir nicht weiterkommen. Wir haben Rüstzeug bekommen, wo und wie wir Lösungen finden. Das ist etwas, was ich an diesem Beruf sehr mag. Sobald ich ein Problem gelöst habe, sind meine Erfolge messbar. Wenn mein Code läuft, wird es sofort sichtbar. Der Kurs zeigte uns, dass wir etwas bewegen können. 

Dank neue fische, habe ich nach dem Bootcamp ein Jobangebot abgelehnt

Am Ende des Bootcamps war meine berufliche Zukunft offen. Mein Freund und ich gingen beide auf Jobsuche. Wir hatten keine Stadt oder Region im Blick. Das machte es mir schwerer, mich zu bewerben und ich bekam ein Angebot, zur Überbrückung wieder als Social Media Managerin zu arbeiten. Da neue fische die Absolventen auch nach dem Bootcamp begleitet und bei der Jobsuche unterstützt, war ich dankbar, dass ich in meiner Entscheidung bestärkt wurde, das Angebot abzulehnen. Es ist nicht sinnvoll, während der Jobsuche nach dem Bootcamp wieder im vorherigen Tätigkeitsbereich anzufangen. Ich lernte, darauf zu vertrauen, dass der Einstieg ins Web Development glückt. 

Durchstarten in Amsterdam

Den entscheidenden Impuls setzte mein Partner. Er bekam ein gutes Jobangebot in Amsterdam. Das war unsere Chance und, anders als im Bereich Social Media Management, bin ich als Web Developerin nicht an meine Muttersprache Deutsch gebunden. Programmiersprachen sind international. Ein enorm wichtiger Faktor, den ich zwar zum Beginn des Bootcamps noch nicht realisiert hatte, aber mich heute bei der Entscheidung für mein neues Berufsfeld zusätzlich bestärkt. Ich bewarb mich für eine Front End Trainee-Stelle bei der internationalen Marketing Agentur Dentsu Aegis Network. 

Auch in den Niederlanden gibt es Bootcamps für Quereinsteiger. Beim Bewerbungsprozess kam mir nicht nur das Gelernte des Bootcamps entgegen, sondern ich habe ihn auch als sehr fair empfunden. Alle Bewerber mussten unter anderem einen Programmiertest machen und hatten damit die Chance, sich fachlich und unabhängig vom Werdegang zu beweisen. Ich hing mich ein Wochenende voll in die Aufgabe rein und war dankbar, dass mein Coachteam von neuefische mir auch nach Abschluss des Bootcamps Feedback gab. Am Ende wurde ich ausgewählt und durfte mit zwei weiteren Bewerbern als Trainee im Development Team anfangen. Was mich und meine Trainee-Kollegen von Beginn an vereinte: Wir alle sind Bootcamp-Absolventen. 

Ich bin sprachlich und räumlich flexibel

Schaue ich zurück auf die letzten Monate, bin ich sehr glücklich. Die Entscheidung, durch das Bootcamp bei neue fische eine nicht für möglich gehaltenen Karriere als Webentwicklerin nachzuholen, hat mir spannende Optionen eröffnet. Als Social Media Managerin war ich sprachlich und damit auch räumlich gebunden. Jetzt steht mir die Welt offen und das passt zu mir, meinem Lebensmodell und meiner Zukunft. Ich bin freier geworden. Wir fühlen uns in Amsterdam sehr wohl und mein Job macht mir Spaß.

Ich bin stolz, dass ich nach 3 Monaten das Angebot bekommen habe, als Juniorentwicklerin weiter in der Agentur zu bleiben. Zwar weiß ich noch nicht genau, wo wir in fünf Jahren sein werden, aber ich bin mir sicher, dass ich immer noch als Web Developerin arbeiten werde. In den nächsten Jahren möchte ich noch besser werden in dem, was ich tue. Durch das Bootcamp habe ich eine optimale Ausgangsposition. Ich habe in vielen, was ich derzeit beruflich konkret brauche, bereits erste Erfahrungen im Bootcamp gesammelt und kann diese nun in der Praxis vertiefen. Für mich hätte es nicht besser laufen können.


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